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Wiener Geflecht – handgeflochtene Geschichte
Der Mensch verwendet geflochtene Objekte seit Jahrtausenden. Noch heute existieren einige frühe Exemplare aus ägyptischen Gräbern, die in Kairo ausgestellt sind.
Im europäischen Möbelbau werden seit dem Mittelalter vor allem Flechtmaterialien aus heimischen Pflanzen wie Weide, Binse und Schilf verwendet.
In den traditionellen Kulturen Asiens war und ist hingegen die Rattanpalme vielseitig im Einsatz: Aus ihr entstanden über Jahrhunderte unzählige Alltags- und Gebrauchsgegenstände – von Fischfallen über Möbel bis zu Hängebrücken. Der Begriff „Rattan“ leitet sich vom malaiischen „rotan“ ab, was „schälen“ bedeutet – ein Hinweis auf die Verarbeitungstechnik, bei der die äussere Rindenschicht entfernt wird.
China gilt als Ursprungsland des mit Geflecht bespannten Stuhls:
Mit der Kolonialisierung gelangte Rattan ab dem späten 16. oder frühen 17. Jahrhundert nach Europa. Gesichert ist, dass das sogenannte Wiener Geflecht – das charakteristische Achteckmuster, wie es Thonet u.a. im Stuhlklassiker Nr. 214 verwendet – seinen Ursprung im asiatischen Raum hat.
Insgesamt kennt man über 200 Arten dieser Kletterpflanze, die sich vom Süden Chinas und Indien über die malaiische Halbinsel bis nach Westafrika erstrecken. Die grösste Artenvielfalt und gleichzeitig das Hauptexportgebiet liegt auf der malaiischen Halbinsel, den Philippinen und in Indonesien.
Rattan ist ein ökologisch wertvoller, nachwachsender Rohstoff, der in enger Symbiose mit dem Regenwald wächst und zur Erhaltung der Biodiversität beiträgt. Die handgeerntete Pflanze sichert das Einkommen vieler lokaler Gemeinschaften und fördert gleichzeitig den Schutz der Tropenwälder.
Kirchentour 2. Teil –
Von der Romanik zum Historismus – eine Zeitreise durchs Erdinger Hinterland
11-14:
In Hörgersdorf besichtigten wir St. Bartholomäus, eine Rokokokirche mit ungewöhnlicher Turmanordnung und Ausstattung von Pader, Fackler und Jorhan – ein gut erhaltenes Beispiel ländlichen Rokokos.
15-17:
In Maria Thalheim, der ältesten Marienwallfahrt im Landkreis, beeindruckten uns vor allem das spätgotische Gnadenbild am Rokoko-Hochaltar und die qualitätvolle Ausstattung aus der Mitte des 18. Jahrhunderts.
18-20:
Zum Abschluss: Oppolding, St. Johannes der Täufer – eine kleine Kirche mit besonderem Ausstattungsstück: die ganz aus Stuck gefertigte Kanzel von 1765, ein Werk von Johann Anton Pader, das stilistisch herausragt.
Ein inspirierender Tag voller Kunst, Kultur und stiller Momente zwischen Romanik, Gotik, Barock und Rokoko.
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Kirchentour 1. Teil –
Von der Romanik zum Historismus – eine Zeitreise durchs Erdinger Hinterland
Im Rahmen einer ganztägigen Exkursion haben wir fünf Kirchen im Landkreis Erding besucht – jede mit eigener baugeschichtlicher Entwicklung und besonderer Ausstattung.
2-4:
Erster Halt: St. Wolfgang bei Dorfen – eine traditionsreiche Wallfahrtskirche, der Legende nach vom Hl. Wolfgang gegründet. Bemerkenswert waren der barocke Hochaltar mit Szenen aus der Wolfgangslegende und die Quelle in der reich dekorierten Rokoko-Brunnenkapelle.
1/5-10:
Weiter nach Isen zur Stiftskirche St. Zeno, einer spätromanischen Pfeilerbasilika mit barocker Überformung. Besonders eindrucksvoll war das romanische Stufenportal von 1180 mit seiner symbolhaften Gestaltung.
👉🏽 https://youtube.com/shorts/K_rkDSeSZO8
🧪 Pigmentanalytik – Wie giftig ist unser Kulturgut?
In der Restaurierung von Möbeln, Holzobjekten und gefassten Skulpturen – wie zum Beispiel Heiligenfiguren – spielt die Pigmentanalytik eine zentrale Rolle. Denn viele historische Farbstoffe enthalten Schwermetalle wie Blei, Quecksilber oder Arsen.
In diesem Video zeige ich, wie man bestimmte Pigmente chemisch nachweisen kann – etwa durch Reagenzien, Farbveränderungen und mikroskopische Beobachtungen. Solche Tests helfen uns herauszufinden, welche Materialien verwendet wurden und wie gefährlich sie heute für uns Restaurator*innen sind.
Der Nachweis von Pigmenten liefert aber nicht nur Hinweise auf toxische Stoffe, sondern auch auf die Herkunft, Datierung und ursprüngliche Farbigkeit eines Objekts – und ist damit ein wichtiger Bestandteil der kunsttechnologischen Untersuchung.
Pigmentanalytik ist ein faszinierender Mix aus Chemie, Geschichte und praktischem Kulturerhalt.
👉🏽 https://youtube.com/shorts/i2Nr9ojli1E
✨ Schloss Nymphenburg – vom «Lusthaus» zur barocken Schlossanlage ✨
Im Rahmen meiner Ausbildung zur Möbelrestauratorin besuchten wir das Schloss Nymphenburg.
Was 1664 als kleines Sommerschlösschen für Kurfürstin Henriette Adelaide begann, wuchs über Generationen hinweg zu einer der grössten barocken Schlossanlagen Europas heran. Mit seinen weit ausgreifenden Seitenflügeln entwickelte sich Nymphenburg zur imposanten Dreiflügelanlage. Als Ausdruck höfischer Repräsentation und barocker Pracht diente Schloss Nymphenburg von 1715 bis 1918 als Sommersitz der bayerischen Kurfürsten und Könige aus dem Haus Wittelsbach.